Trauermücken erkennen und bekämpfen | Plantaddiction
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Trauermücken erkennen und bekämpfen

Mit unseren Tipps
Dir sind in der Nähe deiner Zimmerpflanzen kleine Fliegen aufgefallen, die auf der Blumenerde rumkrabbeln? Hier lernst du zu erkennen, ob es sich um Trauermücken handelt und warum diese deinen Pflanzen-Buddys schaden. Wenn du dem Trauer(mücken)spiel ein Ende setzen möchtest, dann bist du hier genau richtig. Nach dem Lesen dieses Blogs bist du bestens über alles informiert, was du über die fliegenden Fieslinge wissen musst. Zudem erfährst du, ob Hausmittel wirklich bei der Bekämpfung hilfreich sein können. Wir geben dir den einfachen Masterplan an die Hand, wie du die Trauermücken im Handumdrehen wieder loswirst!

Was sind Trauermücken?

Trauermücken (Bradysia spp.) gehören zur Familie Sciaridae innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera). Ihr Name ist Programm! Die Mücken sind komplett schwarz, als würden sie ein Trauergewand tragen. Sogar ihre Beine und Flügel sind dunkel. Vielleicht bereiten sie sich schonmal auf die Pflanzenbeerdigung vor? Für uns Menschen sind sie ungefährlich, sie stechen uns nicht. Für unsere grünen Mitbewohner sind sie jedoch schädlich.

Eine kleine Geschichte

Eines Tages fliegt ein erwachsenes Trauermückenweibchen nach ihrem Liebesabenteuer mit Eiern im Bauch durch eine Wohnung. Es sind gemütliche 24 °C und sie ist auf der Suche nach einer guten Kinderstube für ihren Nachwuchs.

Ach was riecht hier so lecker nach Kompost und Torf?! Da scheint sie auf der richtigen Fährte zu sein! Sie findet den Ursprung des unwiderstehlichen Dufts: eine Zimmerpflanze in einem Blumentopf mit Erde. Perfekt! Voller Euphorie landet sie auf der Erde und stellt fest: Klasse – hier ist es schön feucht und warm. Das muss ein guter Kindergarten sein! Sie legt ihre durchsichtigen Eier in Bündeln auf der Erdoberfläche ab. Das können insgesamt bis zu 200 Stück sein, was für eine Leistung! Jetzt hat sie ihre Lebensaufgabe mit Bravour erfüllt. Nach vier Tagen regt sich was: es schlüpfen Larven aus den Eiern. Ihre Mutter hat gut vorgesorgt: Hier in der Erde finden sie sofort leckeres Futter: die Wurzeln der Zimmerpflanze. Nom nom nom, jetzt fressen sich die 200 Larven mal so richtig die Bäuche voll. Zwei Wochen lang leben sie in Saus und Braus und danach verpuppen sie sich – wie eine Raupe, bevor sie zum Schmetterling wird. Bloß schlüpfen aus den Puppen nach 3-4 Tagen keine Schmetterlinge, sondern bis zu 200 erwachsene Trauermücken. Die Uhr tickt: sie haben bis zu sieben Tage Zeit einen Partner zu finden und es ihrer Mutter gleich zu tun!

Und die Moral von der Geschichte: Aus 2 Trauermücken werden 200 in drei Wochen!

Hört sich viel an? Ist es auch, Trauermücken können sich wirklich sehr zahlreich vermehren.

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 Haben nur ein Ziel: Vermehrung!

  • Nehmen nur Flüssigkeiten auf, fressen nicht
  • Legen ihre Eier am liebsten in feuchte torf- und komposthaltige Erde (sie bevorzugen Substrate mit einem hohen Anteil an zersetztem Material und einer damit einhergehenden höheren mikrobiellen Aktivität)
  • Sind tagsüber sehr aktiv

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Haben nur ein Ziel: Fressen! Bleiben für zwei Wochen im Blumentopf und fressen Wurzeln und Wurzelhaare

  • Fressen auch organische Substanz und Pilzmyzel im Boden
  • Mögen feuchtes Substrat und Wärme

Verwechslungsgefahr!

Trauermücken kann man leicht mit Essigfliegen (auch Obst-, Frucht- oder Taufliegen genannt) verwechseln. Letztere sind jedoch kleiner (nur 2-4 mm), kugeliger und bräunlich. Du findest sie eher an Obst und Essensresten, während sich die Trauermücken in Pflanzennähe aufhalten. Wie der Name schon sagt, fliegen Essigfliegen auf Essig; daher kannst du sie damit anlocken, Trauermücken leider nicht.

Welchen Schaden bereiten Trauermücken meinen Zimmerpflanzen?

Die erwachsenen Trauermücken können deiner Pflanzenwelt nichts anhaben, denn wie du ja bereits gelernt hast, nehmen sie kein Futter auf. Lediglich ihre Larven schädigen unsere grünen Schätze: Sie snacken liebend gerne die Wurzeln und die Wurzelhaare.

Bei großen, gesunden und kräftigen Zimmerpflanzen, die ein üppiges Wurzelwerk haben, richtet der Fraß nicht viel Schaden an. Um die Großen brauchst du dir also nicht allzu viele Sorgen zu machen.

Anders verhält es sich mit den Kleinen: Junge Sämlinge oder Stecklinge sind besonders gefährdet durch Trauermückenlarven, weil sie noch sehr wenig Wurzelwerk haben. Bei fleischigeren Stecklingen werden sogar von unten her Gänge gefressen; die Larven können in den Stängelgrund eindringen. Ein Trauermückenbefall bei jungen Pflanzen endet nicht selten mit dem Tod.

Wenn sich Trauermückenlarven ans Werk gemacht haben, wachsen Zimmerpflanzen langsamer und schwächer. Zudem kann sich an den Fraßstellen Fäulnis entwickeln, was die Wurzeln zusätzlich schädigt. Außerdem sind Trauermücken Überträger verschiedener Bakterien- und Pilzkrankheiten an Pflanzen, wie z.B. Pythium. Dabei kommt es zur Stängelgrundfäule: der Stängel der kleinen Pflanze verfault im Bereich der Erdoberfläche.

Wie erkenne ich, ob meine grünen Mitbewohner einen Trauermückenbefall haben?

Wenn du versuchst in Ruhe zu arbeiten oder dich auf dem Sofa zu entspannen, dann kann es sein, dass dir diese lästigen Mücken im Gesicht rumfliegen. Bei mir zuhause haben die Trauermücken das zu meinem Leidwesen mit seeehr viel Ausdauer betrieben.

Wenn du den Blumentopf etwas bewegst oder deine Zimmerpflanze gießt, und dir auffällt, dass Mücken hochfliegen, dann kannst du dir sicher sein, dass auch die schädigenden Trauermückenlarven in der Erde am Werk sind.

Wenn du dir absolut sicher sein willst und du einen Befall sehr frühzeitig erkennen möchtest, dann kannst du alternativ auch mit Leim beschichtete  Gelbtafeln bzw. Gelbsticker in die Töpfe deiner grünen Schätze stecken; Trauermücken werden von gelber Farbe angelockt und bleiben dann daran kleben. So erkennst du einen Befall direkt.

Wie gelangen die Trauermücken in meine Wohnung?

Am häufigsten kommen die nervigen kleinen Mücken mit gekaufter Blumenerde in deine Wohnung. Manchmal kommt es auch vor, dass sie über neu gekaufte Pflanzen zu dir gelangen. Sind die Erde und die neuen Pflanzen dann bei dir zuhause angekommen, schlüpfen die Larven nach einiger Zeit und beginnen dann in deiner Wohnung ihr kurzes Leben als erwachsene Trauermücken.

Selten kann es auch vorkommen, dass sie einfach durch offene Fenster und Türen reinfliegen.

Was kann ich vorbeugend gegen einen Trauermückenbefall tun?

Wie du bereits gelernt hast, kommen Trauermücken über viele Wege zu dir in die Wohnung. Die Möglichkeiten dies zu verhindern, sind begrenzt. Was du aber tun kannst, ist es ihnen schwer zu machen, sich zahlreich zu vermehren.

Vorbeugen – Tipp #1: Gießmenge anpassen

Weniger ist mehr: gieße lieber etwas sparsamer und lasse die Blumenerde zwischen den Wassergaben etwas antrocknen. Trauermücken treten häufig dann auf, wenn zu viel gegossen wird. Das liegt daran, dass diese ihre Eier gerne in feuchtes Substrat ablegen. Achte also darauf, dass du die Gießmenge und -häufigkeit reduzierst.

Vorbeugen – Tipp #2: Von unten gießen

Grundsätzlich empfehlen wir dir, deine Pflanzen-Buddys von unten zu bewässern. Das geht so: Gieße Wasser in den Untersetzer oder in den Übertopf, die Erde saugt sich dann von unten voll. Nach 20 Min. solltest du nachschauen, ob noch Überschusswasser im Übertopf oder Untersetzer steht. Schütte dieses weg, um Staunässe zu vermeiden.

Tipp: Selten kann es vorkommen, dass die kleinen Fieslinge von unten durch die Abzugslöcher an die Erde gelangen. Um das zu vermeiden kannst du Töpfe wählen, die unten keinen Zugang bieten, wie z.B. Terrakotta-Töpfe.

Vorbeugen – Tipp #3: Hochwertige Erde verwenden

Viele Erden haben eine sehr feine Struktur und bleiben nach dem Gießen länger nass. Das begünstigt einen Trauermückenbefall. Wenn du hochwertige Erde verwendest, die schnell abtrocknet, ist das Risiko, dass die kleinen Mücken es sich bei dir zuhause gemütlich machen, sehr gering.

Doch wie erkennt man hochwertige Erden? Ein hoher Preis von Substraten ist leider kein ausschlaggebendes Kriterium, um die Qualität zu beurteilen. Wir empfehlen dir unsere `Back to the roots` Erde! Wir haben das spezielle Zimmerpflanzensubstrat selbst gemischt – aus verschiedenen, sorgsam ausgewählten Rohstoffen. Durch den hohen Faseranteil bleibt die Erde nicht lange nass. Wir sind absolut überzeugt davon, dass unsere Erde perfekt für deine geliebten Grünlinge ist und dass damit die Gefahr eines Trauermückenbefalls bei richtigem Gießen minimiert wird.

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An meinen Pflanzen sind bereits Trauermücken! Wie kann ich die Schädlinge wieder loswerden?

Wenn du bereits einen starken Trauermückenbefall an deinen Grünlingen festgestellt hast, dann kannst du diesen nicht alleine durch reduziertes Gießen bekämpfen. Meistens bekommen die Zimmerpflanzen durch die Trockenheit Schäden, bevor die Larven absterben.

Um eine Bekämpfung kommst du in diesem Fall nicht mehr rum. Das Gießen von unten und das Abtrocknen der Erde dient hauptsächlich dazu, einem Trauermückenbefall vorzubeugen. Mit unseren Tipps bist du die Fieslinge in Null Komma Nix los!

Ein Must-Have: Gelbtafeln bzw. Gelbsticker

Gelbtafeln bzw. Gelbsticker sind mit Leim beschichtet und wirken sehr verlockend auf die lästigen Mücken. Sie werden von der Farbe Gelb magisch angezogen – und tada: schon kleben sie dran fest!

Die Gelbtafeln dienen hauptsächlich dem Monitoring, d.h. dem schnellen Erkennen des Befalls. Es werden nur die erwachsenen Mücken gefangen – die schädigenden Larven können damit nicht bekämpft werden. Zudem kann es sein, dass die Trauermücken Eier legen, bevor sie an dem Sticker kleben bleiben. Daher sind Gelbtafeln zwar sehr hilfreich, um den Befall zu erkennen und etwas in Schach zu halten, sollten aber immer mit einer Bekämpfungsmaßnahme gegen die Larven kombiniert werden.

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Gelbtafeln kombinierst du am besten mit einer der beiden folgenden Bekämpfungsmethoden:

Bekämpfen – Tipp #1: SF-Nematoden

Die Bekämpfung von Trauermücken mithilfe von Nematoden nennen wir an erster Stelle, weil sie sehr effektiv & sehr umweltschonend ist! Und wie funktioniert‘s?

Wir steigen durch: Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die im Boden leben. Man kann sie mit dem bloßen Auge nicht sehen, weil sie nur 0,5 mm groß sind. Und jetzt halt dich fest: Die kleinen farblosen Würmer sind die am häufigsten auf der Erde vorkommenden Lebewesen mit einer geschätzten Anzahl von 4,4 mal 1020. Damit du es dir besser vorstellen kannst: Das sind 57 Milliarden Fadenwürmer pro Mensch. Unglaublich, oder?

Nicht alle Nematoden sind Nützlinge, es gibt auch Arten, die Pflanzen befallen und die somit als Schädlinge gelten. Gegen Trauermückenlarven helfen Steinernema feltiae-Nematoden, kurz SF-Nematoden. Du kannst sie direkt bei uns bestellen, sie werden in einem Beutel geliefert. Kippe den Beutelinhalt ins Wasser und gieße die befallenen Pflanzen direkt danach. Nematoden ertrinken nämlich, wenn sie zu lange im Wasser schwimmen.

In der Blumenerde geht nun ein kleiner Krieg los: Die Nematoden dringen in die Trauermückenlarven ein, geben Bakterien ab und töten die Larven. Dabei gehen sie gründlich vor, auch weil sie zahlenmäßig weit überlegen sind. Du solltest die Erde noch mind. 2 Wochen nach der Nematoden-Ausbringung feucht halten. Du hast ja gelernt, dass die Erdoberfläche am besten trocken gehalten werden soll, daher empfehlen wir dir deine Pflanzenfreunde auch nach dem Gießen der Nematoden ausschließlich von unten zu wässern. Im Blog “Wie gieße ich meine Zimmerpflanzen richtig?”  erfährst du, welche Methoden es beim “Gießen von unten” gibt.

Der Nachteil der Anwendung mit Nematoden ist, dass du die lebenden Nützlinge nicht auf Vorrat halten kannst. Nach Ankunft der Lieferung kannst du sie maximal eine Woche im Kühlschrank aufbewahren.

Ich habe meinen Trauermückenbefall nach einer SF-Nematoden-Behandlung in Kombination mit Gelbstickern vollständig in den Griff bekommen; ich kann euch diese Kombi-Methode wärmstens ans Herz legen.

Bekämpfen – Tipp #2: Neem Bio-Schädlingsfrei

Neem ist ein biologisches Insektizid. Der Wirkstoff namens Azadirachtin wird aus dem indischen Niembaum (Azadirachta indica) gewonnen. Es kann gesprüht und gegossen werden. Gegen Trauermückenlarven kannst du 5 ml unseres Neem Bio-Schädlingsfrei in einem Liter Wasser lösen. Dann solltest du die befallenen Grünlinge circa 3-4x im Abstand von 2 Wochen damit gießen. Schon nach kurzer Zeit beenden die Larven ihren Fraß und ihre Weiterentwicklung wird gestört. So kannst du die Wurzeln deiner Pflanzenfreunde davor schützen, dass sie weiterhin von Trauermückenlarven gesnackt werden. Cool, oder?

Der Vorteil bei der Anwendung von Neemöl ist, dass du das biologische Insektizid auf Vorrat kaufen kannst und somit lagern kannst. Nur wenn du das Neemöl mit Wasser gemischt hast, musst du es ganz ausbringen, weil der Wirkstoff schnell zerfällt. Mische daher immer nur so viel Neem-Wasser-Lösung an, wie du für deine Grünlinge benötigst.

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Wir haben gelernt: Trauermücken lieben Feuchtigkeit. Daher bringt das Gießen mit Neemöl auch gewisse Nachteile mit sich, da das Substrat eigentlich trockener gehalten werden soll. Damit die Anwendung gegen die Larven wirksam ist, musst du aber durchdringend gießen. Daher empfehlen wir dir das Gießen von Neemöl gegen Trauermücken nur bei hochwertigen, luftigen Erden, wie z.B. unserer `Back to the roots` Erde,, damit es im Topf nicht zu Wurzelproblemen kommt.

Tipp: Organische Dünger solltest du nach dem Gießen mit Neem erstmal nicht verwenden, weil dieser im Boden erst von Mikroorganismen mineralisiert werden muss, damit die Nährstoffe pflanzenverfügbar sind. Leider werden durch die Behandlung gegen Trauermückenlarven die nützlichen Mikroorganismen in der Erde deutlich reduziert. Der organische Dünger kann von deiner Pflanze also nicht effektiv aufgenommen werden. Wir empfehlen dir nach dem Gießen mit Neem erstmal nur mit mineralischem Dünger zu düngen, z.B. mit unserem Grünpflanzendünger Wuxal.

Wenn du das Bodenleben wieder aktivieren möchtest, kannst du etwas Wurmhumus oder Kompost auf die Blumenerde streuen. Nach einigen Wochen kannst du unbesorgt auch wieder organischen Dünger verwenden, wie unseren Grünpflanzendünger ‚Let it Grow. .

Es liegt uns am Herzen, zu erwähnen, dass ...

… Neem zwar ein biologisches Insektizid ist, das Bienen nicht schadet, es aber für andere Organismen nicht vollkommen ungefährlich ist. Neem wird als schädigend eingestuft für Nutzinsekten, Raubmilben, Spinnen und Bestäuberinsekten. Für im Wasser lebende Organismen ist der Wirkstoff giftig – Neem kann also in Gewässern, wie z.B. einem Teich, langfristig schädliche Auswirkungen haben. Bitte beachte diese Punkte, falls du Neem auf deinem Balkon oder in deinem Garten anwendest. Außerdem solltest du generell Berührungen mit der Haut vermeiden.

Welche zusätzlichen Bekämpfungsmaßnahmen hilfreich sein können

Wir möchten dir einen Überblick geben, welche Methoden noch gegen Trauermücken eingesetzt werden können und wie wirksam diese sind.

Der Einsatz von Raubmilben – Nur in Kombination ratsam!

Bei den Milben gibt es ebenso wie bei den Nematoden „gute“ und „schlechte“ Vertreter, also solche, die sich von Pflanzen ernähren und die Räuberischen, wie z.B. Hypoaspis miles. Diese Raubmilben snacken u.a. gerne an den Trauermückenlarven. Du kannst sie online bestellen und den Beutelinhalt einfach auf die Erdoberfläche streuen.

Der Vorteil der Raubmilben ist, dass sie länger im Hungerstadium überleben als SF-Nematoden, die Wirkung hält also bis zu mehreren Monaten an. Allerdings sind sie als alleiniges Bekämpfungsmittel nicht ausreichend, da der Befall nur vermindert und nicht gänzlich bekämpft wird. Die Raubmilben bleiben nämlich meist nur im oberen Bereich des Substrats. Zudem muss die Substratoberfläche durch Sprühen feucht gehalten werden – und wie du ja bereits gelernt hast, soll man dies vermeiden, weil Trauermücken ihre Eier gerne in feuchte Erde ablegen.

Raubmilben empfehlen wir dir also eher in Kombination mit SF-Nematoden oder bei einem gleichzeitigen Thripsebefall. Denn gegen diese Plagegeister wirken die Raubmilben sehr effektiv.

Fleischfressende Pflanzen – Die pflanzliche Gelbtafel!

Es gibt nicht nur tierische Helfer, sondern auch pflanzliche: Du kannst fleischfressende Pflanzen zwischen deine Zimmerpflanzen stellen. Besonders geeignet sind Sonnentau-Arten (Drosera spp.) und Fettkraut-Arten (Pinguicula spp.). Die Mücken bleiben an den klebrigen Blättern der Fleischfresser hängen. Als einzige Bekämpfungsmaßnahme ist das nicht ausreichend, aber es kann eine gute – und wie wir finden auch eine schöne – Unterstützung sein.

Übrigens: Damit du an Sonnentau auch lange Freude hast, ist es wichtig, dass du den Insektenfresser ausschließlich mit Regenwasser oder destilliertem Wasser gießt, weil er sehr kalkempfindlich ist.

Erde abdecken – Nur für Gieß-Profis!

Du kannst deine Zimmerpflanzen komplett in mineralisches Substrat umtopfen oder du kannst alternativ auch die obersten 2-4 cm Erde entfernen und mit Seramis, Vermiculit oder Perlite abdecken. Das verhindert die Eiablage. In mineralischem Substrat können Trauermückenlarven nicht überleben.

Vorsicht – diese Methode ist nur für Geübte, da es schwieriger wird, richtig einzuschätzen, wann dein Pflanzenfreund Wasser braucht. Seramis eignet sich als Auflage sehr gut, weil man an der Farbe der Tonkörnchen erkennt, ob das Substrat im oberen Bereich trocken ist oder nicht. Allerdings gibt das nur begrenzt eine Aussage dazu, ob der Erdballen unten noch feucht ist.

Alternativ kannst du auch eine Barriere mit einem Stück Pappe, einer Kokosmatte oder Vlies auf die Erdoberfläche legen. Einige unserer Plantaddicts verwenden auch erfolgreich unser Verpackungsmaterial zum Abdecken der Erde: getrocknetes Hanfgras. Du kannst die Auflage dann anheben, um zu sehen und zu fühlen, ob die Erde noch feucht ist. Allerdings muss die Barriere gut an den Topf angepasst sein, damit die kleinen Mücken nicht doch irgendwo durchkrabbeln.

Mineralisches Substrat – Beugt Trauermücken vor!

Du bist ein richtiger Pflanzenenthusiast und hast sehr viele Pflanzen-Buddys zuhause, aber leider gibt es immer wieder Probleme mit Trauermücken? In diesem Fall kannst du dem von vornerein ein Ende setzen, indem du deine geschätzten Pflanzen in mineralisches Substrat umtopfst. Dazu solltest du die Erde weitestgehend von den Wurzeln deiner Grünlinge entfernen, ohne diese zu beschädigen. Dann kannst du deinen geschätzten grünen Mitbewohner in mineralisches Substrat pflanzen.

Wir können dir Seramis empfehlen: Dieses mineralische Substrat besteht aus feinporigen Tonkörnchen, die Wasser aufnehmen und dieses wieder an die Pflanzenwurzeln abgeben. Solange die Wurzeln deiner Pflanzenfreunde nicht teilweise abgestorben bzw. verfault sind, können Trauermückenlarven in mineralischem Substrat nicht überleben. Ein weiterer Vorteil: Die Gefahr von Staunässe ist sehr gering, da der Lufthaushalt im Topf durch die Struktur des Substrats sehr gut ist! Ein weiterer unschlagbarer Vorteil von mineralischem Substrat: Es altert nicht, du kannst es immer wieder verwenden! Dazu einfach mit kochendem Wasser übergießen und voilà: bei der nächsten Pflanze wieder eintopfen. Das ist nachhaltig und auf Dauer günstiger.

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Leider gibt es auch Nachteile: Wir konnten beobachten, dass Pflanzen in mineralischem Substrat meistens etwas langsamer wachsen. Außerdem kommen nicht alle Zimmerpflanzenarten gut in dem Substrat klar. Zudem ist einiges an Erfahrung nötig, um passend zu düngen, weil die Möglichkeit Nährstoffe zu puffern bei mineralischem Substrat deutlich reduziert ist.

Welche Bekämpfungs-Kombinationen sind empfehlenswert?

Die richtige Kombination verschiedener Methoden kann sehr effektiv sein. Welche Kombination gut funktionieren und welche nicht, erfährst du jetzt.

  • Neem & Raubmilben - Bitte nicht! Der Wirkstoff in Neem-Präparaten schädigt Raubmilben.
  • Neem & Nematoden - Bitte nicht! Auch Nematoden nehmen durch den Wirkstoff in Neem-Produkten Schaden.
  • Nematoden & Raubmilben: Ja! Die beiden sind gemeinsam stark gegen Trauermückenlarven.
  • Gelbsticker/Gelbtafeln empfehlen wir dir grundsätzlich immer zusätzlich.
  • Fleischfressende Pflanzen gehen ebenfalls immer.

Reicht es aus, wenn ich meine Pflanzen bei Trauermückenbefall umtopfe?

Wenn der Befall sehr stark ist, kann das Umtopfen kurzfristig hilfreich sein. Allerdings bleiben beim Umtopfen meistens Larven an Wurzeln oder der restlichen Erde zurück. Und wenn diese dann schlüpfen, geht das Trauerspiel wieder von vorne los.

Wenn die Erde noch locker ist, empfehlen wir dir daher eher eine Bekämpfung statt eines Auswechselns der Erde. Die oben genannten Methoden der Bekämpfung sind zudem schonender als das Umtopfen in einer Nacht & Nebelaktion, bei der häufig die Wurzeln verletzt werden, wenn man versucht die gesamte Erde zu entfernen.

Bringen Hausmittel was?

Im Internet liest man immer wieder von verschiedenen Hausmitteln, die gegen Trauermückenlarven helfen sollen. Wir gehen den Dingen auf den Grund.

Hausmittel #1: Mit dem Sieb Backpulver auf die Erdoberfläche streuen, funktioniert das?

Backpulver verhindert erstmal nicht, dass Trauermücken ihre Larven in die Erde legen. Es ist lediglich wirksam gegen die Larven, wenn diese das Backpulver aufnehmen. Um zu erreichen, dass alle Larven das Pulver aufnehmen und absterben, musst du relativ viel Backpulver auf die Erdoberfläche aufstreuen. Davon raten wir dir ab, weil Backpulver einen pH von 9 hat, also basisch/alkalisch ist. Der optimale pH für Pflanzen liegt zwischen 5,5 und 6,5; also schwach sauer. Die Anwendung von Backpulver würde den pH-Wert der Erde erhöhen, wodurch wichtige Nährstoffe festgelegt werden, also nicht mehr pflanzenverfügbar sind. Dein Pflanzenfreund würde dadurch Probleme bekommen.

Hausmittel #2: Streichhölzer verkehrt herum in die Erde stecken, kann das klappen?

Streichhölzer enthalten Schwefel, der sich bei der Bewässerung löst. Wird der Schwefel von den Larven aufgenommen, werden diese abgetötet. Allerdings funktioniert das nur in der Nähe der kleinen Streichholzköpfe – der Schwefel verteilt sich meist nicht im gesamten Erdballen. Das macht die Anwendung nicht wirklich effektiv. Es schadet zwar den Pflanzen meistens nicht, aber es gibt deutlich effektivere Bekämpfungsmöglichkeiten.

Fazit: Wir empfehlen dir, von Hausmitteln die Finger zu lassen. Es gibt genügend wirksame und sichere Methoden, wie du die fliegenden Plagegeister ohne wilde Experimente loswerden kannst.

Der Blog ist nun zu Ende. Das Trauer(mücken)spiel hoffentlich auch!

Du bist jetzt bestens über alle Optionen informiert und kannst die für dich optimale Methode finden, um die kleinen, lästigen Mücken an deinen geschätzten Zimmerpflanzen loszuwerden. Du brauchst nicht länger zu experimentieren, mit unserer Masterkombination SF-Nematoden + Gelbsticker wirst du die Trauermücken im Handumdrehen los. Danach brauchst du nur noch vorzubeugen: Wenn du hochwertige, lockere Erde verwendest und richtig gießt, haben die Trauermücken in Zukunft keine Chance mehr und deine wunderschönen Pflanzenfreunde können unbesorgt wachsen & gedeihen!

Literaturverzeichnis

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Philipp Gut, M. B. (2022). Pflanzenschutz an Zier- und Nutzpflanzen, 9., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Eugen Ulmer KG.

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S. Sarawaneeyaruk, S. K. (Okt. 2015). Die Wirkung von Neemextrakt und Azadirachtin auf Bodenmikroorganismen. Zeitschrift für Bodenkunde und Pflanzenernährung, S. https://www.scielo.cl/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0718-95162015000400020.

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