Die perfekte Temperatur für deine Zimmerpflanzen

Warum ist die Temperatur wichtig für meine Zimmerpflanzen? 

Die Temperatur hat Einfluss auf sehr viele Lebensvorgänge deiner Zimmerpflanzen. So bestimmt sie z.B., ob gerade Wachstum stattfindet oder nicht, ob Blüten gebildet werden, oder ein Samen keimt. Die Temperatur ist deswegen für alle Lebewesen so wichtig, weil durch sie die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen in den Zellen und außerhalb bestimmt wird. Je niedriger die Temperatur, desto langsamer laufen diese Reaktionen ab. Umgekehrt ist es genauso - deswegen wachsen Pflanzen bei Wärme auch schneller. Denn Wärme ist die Voraussetzung dafür, dass die Photosynthese stattfinden kann. Bei diesem komplexen Prozess entsteht am Ende Zucker, den unsere Zimmerpflanzen in ihre Zellwände einbauen.

Ohne Wärme keine Photosynthese, ohne Photosynthese kein Wachstum.

Das wäre schade, denn von den schönen Blättern unserer grünen Lieblinge können wir doch schließlich nie genug bekommen, oder?

Welche Temperaturen sind für Zimmerpflanzen optimal?

bei der Temperatur sind sich Menschen & Zimmerpflanzen meistens einig. Wenn sich die Temperatur in deiner Wohnung also in einem Bereich befindet, bei dem du dich auch ohne 20 Jacken wohlfühlen kannst, dann tun deine Pflanzenfreunde das in der Regel auch! Genau wie für uns, sind nämlich auch für unsere Zimmerpflanzen Raumtemperaturen von 18° C bis 24° C ideal. Gerade aufgrund der Angepasstheit an diesen Temperaturbereich werden unsere Zimmerpflanzen als solche ausgewählt, wobei sich Pflanzen aus anderen Klimazonen in unseren Wohnungen nicht wohlfühlen würden.

Was für Folgen hat es, wenn ich die Optimaltemperatur nicht immer einhalten kann? 

Entwarnung: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wenn deine Raumtemperatur nicht immer exakt dem Anspruch deiner geschätzten Zimmerpflanze entspricht!

Denn die meisten Pflanzen wachsen in ihrem optimalen Temperaturbereich zwar supergut, tolerieren aber dennoch auch Temperaturen, die für kurze Zeit leicht über oder unter dem Optimalbereich liegen. Sie wachsen dann nur nicht mehr ganz so schnell. Nur dann, wenn sich deine Pflanzen-Buddys für einige Zeit weit außerhalb ihres Temperaturoptimums befinden, können Schäden entstehen. Hierbei gilt: je weiter die Temperatur vom Toleranzbereich entfernt liegt, desto kürzer ist die Zeit, in der dein Grünling ihr ohne Probleme ausgesetzt sein kann.

Übrigens: Nachts sind etwas tiefere Temperaturen für Zimmerpflanzen kein Problem. Selbst unsere tropischen Freunde sind daran angepasst, nachts kühler zu stehen. Dabei kannst du dich gut an der Tagtemperatur orientieren: wenn es nachts 3-5 °C kälter ist als tagsüber, wirkt sich das sogar positiv auf das Wachstum deiner Grünlinge aus! 

Welche Mindesttemperatur sollte ich nicht unterschreiten?

Auch bei der Mindestraumtemperatur kommen sich Mensch & Pflanze nicht in die Quere! Wenn 15 °C unterschritten werden, wachsen die meisten Zimmerpflanzen nicht mehr weiter. Was dagegen bei unter 15 °C gerne mal wächst sind Schimmelpilze in den Wänden. Du tust also nicht nur deiner Gesundheit und deiner Wohnung, sondern auch deinen grünen Mitbewohnern etwas Gutes, wenn du diese Temperatur nicht unterschreitest.

Woran erkenne ich eine zu niedrige Temperatur an meinen Pflanzen?

Während unsere unkomplizierte Yucca elephantipes kurzzeitig bis zu -10 °C aushalten kann (Thomas Boeuf, 2010), bekommen unsere tropischen Vertreter, wie z.B. Alokasien und Calatheas, bei unter 10-12°C schon erste Kälteschäden.

Du fragst dich, woran du das erkennst? 

• Blätter werden gelb, dann braun
• Helle Blattflecken
• Unnatürlicher, unförmiger Wuchs
• Welke Blätter
• Blattfall
• Rotfärbung der Blätter bei manchen Arten, z.B. bei Begonien
• Wachstumsdefizit

Wie kann ich im Winter vermeiden, dass meine Zimmerpflanzen Kälteschäden bekommen?

Bei richtigem Kuschelwetter gibt es ein paar Dinge, die du beachten kannst, damit deine Pflanzen wohltemperiert bleiben. Die Heimat der meisten Zimmerpflanzen sind die Tropen, wo es selbst nachts nicht besonders kalt wird. Daher sind unsere tropischen Lieblinge nicht an Kälte angepasst. Was du tun kannst, damit die garstige Kälte deinen grünen Mitbewohnern nicht zu nahekommt:

• Vermeide Zugluft, betreibe maximal 10 Minuten Stoßlüften
• Rücke deine grünen Mitbewohner etwas vom Fenster weg, sodass die Blätter das Fensterglas nicht berühren. Dieses ist oft zu kalt für die Blätter deiner Zimmerpflanzen.
• Achte darauf, dass das Gießwasser Zimmertemperatur hat.
• Sorge dafür, dass deine Grünlinge nicht von einem Vorhang vom Rest des Raums getrennt sind, denn in diesem Zwischenraum wird es oft zu kalt.
• Vermeide große Temperatursprünge. Deine Pflanzen brauchen Zeit, um sich an kühlere Temperaturen anzupassen.

Welche Höchsttemperatur sollte ich nicht überschreiten? 

Bei Temperaturen von über 30 °C brauchst nicht nur du eine Abkühlung; auch deine Zimmerpflanzen sehnen sich nach einer Erfrischung, um weiterhin gut wachsen zu können. Vor allem wenn sich deine Grünlinge in einem Zwischenraum zwischen Fenster und Vorhang befinden, kann es dort sehr heiß werden. Da deine grünen Lieblinge nicht weggehen können, wenn es ihnen zu heiß wird, kannst du mit einigen Kniffen dafür sorgen, dass sie keine Hitzeschäden bekommen. Diese erfährst du im Kapitel „Wie kann ich im Sommer vermeiden, dass meine Zimmerpflanzen Hitzeschäden bekommen?“.

Welche Auswirkungen haben höhere Temperaturen auf meine grünen Mitbewohner?

Bei einer höheren Temperatur (aber unter 30 °C) wachsen deine Zimmerpflanzen lockerer. Das heißt, dass die Abstände zwischen den Blättern etwas länger werden. Das Positive dabei ist, dass deine Grünlinge bei höheren Temperaturen, solange sie noch unter 30 °C bleiben, schneller wachsen. Und bei höherer Temperatur in Kombination mit intensivem Licht wird die Farbe von Blüten und Blättern intensiver. Deine Zimmerpflanzen sind also nicht mehr ganz so kompakt, dafür kannst du dich an ihren satten Farben erfreuen!

Woran erkenne ich eine zu hohe Temperatur an meinen Pflanzen?  

Während wir bei zu hohen Temperaturen einen roten Kopf bekommen, kriegen unsere Pflanzenfreunde gelbe Blätter! Schlapp werden wir hingegen beide. 

Hier die wichtigsten Merkmale, woran du erkennst, dass deine Fensterbank Lava ist:

• Eingetrocknete Blattspitzen und -ränder  
• Schlappe, herabhängende Blätter 
• Eingerollte Blätter 
• Gelbe Verfärbung der Blätter 
• Sonnenbrand (In Verbindung mit direkter Sonne) 
• Welke Blätter 

Wie kann ich im Sommer vermeiden, dass meine Zimmerpflanzen Hitzeschäden bekommen?

Wenn man dich im Kühlschrank suchen muss, weil die Hitzewelle erbarmungslos zugeschlagen hat, dann werden deine Zimmerpflanzen auch etwas Hilfe brauchen, um sich wohlzufühlen. Das oberste Gebot für uns Menschen lautet bei Hitze: Viel trinken! Und das gilt auch für deine grünen Mitbewohner. Sie verdunsten Wasser aus ihren Spaltöffnungen und bei diesem Vorgang wird der Luft Wärme entzogen: es wird kühler. Deswegen ist es im Wald z.B. auch immer etwas kühler als in bebauten Bereichen. Der Wasserbedarf deiner Grünlinge ist durch die starke Verdunstung deutlich höher als sonst.

• Gieße deine Zimmerpflanzen häufiger bei Hitze, lasse sie nie austrocknen 
• Stelle deine Pflanzen in Gruppen auf, sie schaffen sich ein kühleres Mikroklima und profieren somit gegenseitig voneinander  
• Lasse zur Mittagszeit die Rollläden runter, sodass sich deine Räume & Pflanzen nicht so stark aufheizen 

Tadaa! Nun seid ihr wohltemperiert, statt in der Hitze kollabiert! 

Warum ist die Temperatur des Gießwassers wichtig für meine Zimmerpflanzen?

Im Sommer, solange es recht warm ist, spielt die Temperatur des Gießwassers keine Rolle. In den kühleren Monaten jedoch, kann es für deine grünen Mitbewohner zu einem Problem werden, wenn der Unterschied zwischen der Wasser- und der Zimmertemperatur sehr groß ist. Denn frisches Leitungswasser hat im Winter oft nur ca. 10-15 °C. Da unsere geschätzten Pflanzen im Winter sowieso empfindlicher sind, ist es sinnvoll, dass du den Wasserhahn beim Befüllen der Gießkanne wärmer aufdrehst. Denn dann ist die Wassertemperatur nicht zu niedrig und deine grünen Schätze erleiden keinen Kälteschock. Dadurch könnten sie nämlich helle Blattflecken bekommen.

Wenn du Energie sparen möchtest oder es zu lange dauert, bis bei dir warmes Wasser aus der Leitung kommt, dann kannst du die volle Gießkanne einen Tag im Wohnzimmer stehen lassen. Dann hat das Gießwasser Zimmertemperatur, was für deine grünen Pflanzenfreunde ideal ist. Wenn du dringend gießen musst, aber vergessen hast, das Wasser vorher abzufüllen, dann kannst du alternativ auch einen Schluck heißes Wasser in die Gießkanne dazugeben.

Tipp: Wenn du gleichzeitig noch Wasser sparen möchtest, kannst du das anfänglich kalte Duschwasser mit einer Gießkanne auffangen!

Übrigens: Empfindliche Pflanzen können auf zu warmes Gießwasser genauso negativ reagieren wie auf zu kaltes.